Two male architects working together, looking to camera

Familienunternehmen im Fokus: Wie unterschiedliche Visionen eine Vater-Sohn-Beziehung zerstören können und warum ein Coach dann dringend gebraucht wird

Es gibt da ein kleines Familienunternehmen, das seit Generationen erfolgreich in der Textilbranche tätig ist. Der Gründer, Herr Müller, hatte das Unternehmen mit harter Arbeit und Hingabe aufgebaut und es zu einem angesehenen Namen in der Branche gemacht. Doch mit der Zeit änderten sich die Zeiten und die Anforderungen an das Geschäft.

Herr Müllers Sohn, Max, war seit seiner Kindheit in das Unternehmen involviert und hatte von seinem Vater alles über das Geschäft gelernt. Er war ein talentierter Geschäftsmann und hatte große Pläne für die Zukunft des Unternehmens. Max war davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Digitalisierung und dem Einstieg in den Online-Handel lag. Er wollte das Unternehmen in die moderne Ära führen und neue Märkte erschließen.

Doch Herr Müller war skeptisch. Er war ein Mann der alten Schule und glaubte fest daran, dass der persönliche Kontakt zu den Kunden und die Qualität der Produkte das Wichtigste waren. Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Online-Handel jemals so erfolgreich sein könnte wie der traditionelle Vertrieb.

Die beiden gerieten immer wieder aneinander und es entstand ein Generationskonflikt. Max versuchte, seinen Vater von den Vorteilen des Online-Handels zu überzeugen, doch Herr Müller blieb stur. Die Spannungen zwischen ihnen wuchsen und das Unternehmen litt darunter.

Eines Tages entschied Max, dass er nicht länger warten will. Er gründete eine eigene Firma, die sich ausschließlich auf den Online-Handel spezialisierte. Er investierte viel Zeit und Geld in die Entwicklung einer modernen Website und einer effizienten Logistik. Schon bald konnte er große Erfolge verzeichnen und sein Unternehmen wuchs rasant. Herr Müller beobachtete das Wachstum seines Sohnes mit gemischten Gefühlen. Einerseits war er stolz auf Max und seine Erfolge, andererseits fühlte er sich von ihm verraten. Er konnte nicht verstehen, wie sein Sohn das traditionelle Geschäft aufgeben konnte. Wenn er ihn aber nicht ganz verlieren wollte, musste etwas geschehen.

fred-moon-vSI2KnI4Abc-unsplash

Herr Müller erkannte, dass der Konflikt zwischen ihm und seinem Sohn das Unternehmen und die Vater-Sohn-Beziehung weiterhin belastete. Er war bereit, einen Schritt auf Max zuzugehen und nach einer Lösung zu suchen. Er beschloss, einen Business-Coach zu engagieren, der ihnen helfen sollte, ihre Differenzen beizulegen und eine gemeinsame Vision für die Zukunft des Unternehmens zu entwickeln.

Der Coach, Frau Schmidt, war eine erfahrene Expertin für Unternehmensentwicklung und Konfliktlösung. Sie traf sich mit Herrn Müller und Max, um ihre Situation zu besprechen. Sie hörte geduldig zu, während beide ihre Standpunkte darlegten und ihre Sorgen und Ängste äußerten.

Frau Schmidt erkannte schnell, dass es nicht nur um den Generationskonflikt ging, sondern auch um die Angst vor Veränderung und dem Unbekannten. Sie erklärte, dass der Wandel im Business unvermeidlich sei und dass Unternehmen, die nicht bereit seien, sich anzupassen, langfristig scheitern würden.

Sie schlug vor, dass Herr Müller und Max gemeinsam an einem Strategie-Workshop teilnehmen sollten, um ihre unterschiedlichen Perspektiven zu vereinen und eine gemeinsame Vision für das Unternehmen zu entwickeln. In diesem Workshop sollten sie auch die Chancen und Risiken des Online-Handels sowie die Stärken des traditionellen Vertriebs analysieren.

Herr Müller und Max waren zunächst skeptisch, aber sie erkannten, dass sie keine andere Wahl hatten, wenn sie das Unternehmen und ihre Beziehung retten wollten. Sie stimmten zu und trafen sich mit Frau Schmidt zu dem Workshop.

In den folgenden Tagen arbeiteten sie intensiv zusammen, diskutierten, analysierten Daten und entwickelten neue Ideen. Sie erkannten, dass es nicht darum ging, den traditionellen Vertrieb komplett aufzugeben, sondern ihn mit dem Online-Handel zu ergänzen. Sie erkannten auch, dass die persönliche Kundenbetreuung und die Qualität der Produkte weiterhin von großer Bedeutung waren.

Das Resultat war eine klare Vision für das Unternehmen, von dem alle profitieren. Sie beschlossen, dass Max´Online-Handel im Familienunternehmen als eine eigenes Tochterunternehmen integriert wird und dort neue Vertriebskanäle getestet werden, bevor sie im Textilunternehmen ebenfalls Anwendung finden. Auf diese Art und Weise wurde Max bestärkt im Drang danach, weiter vorwärts zu gehen und Neues auszuprobieren. Aber auch Herr Müller konnte sich nun sicher sein, dass sein Errungenschaften nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden und erst Einzug ins große Unternehmen halten, wenn sie sich im kleinen bewährt haben.

Foto von Fred Moon, Unsplash